Mexikanische Revolution bis heute
Ende der Diktatur in Mexiko
1910 glaubt der bereits 80jährige Diktator Mexikos Porfirio Diaz alle Opposition in Mexiko unter Kontrolle zu haben und stellt sich der Wahl zu einer weiteren Amtszeit. Für Diaz unerwartet tritt Francisco Madero, ein aus einer Familie von Großgrundbesitzern und zu den reichsten Familien Mexikos gehörender, Betriebswirt, gegen Diaz an. Madero stellt sich an die Spitze einer Bewegung, welche zum Ziel hat, die Wiederwahl Diaz zu verhindern. Madero wird kurz vor der Wahl inhaftiert und die Wahl zu Diaz Gunsten manipuliert. Da die Manipulation zu offensichtlich ist, erhebt sich das Volk von Mexiko gegen Diaz. Dieser muss 1811 zurücktreten und Madero wird Präsident von Mexiko.
Die mexikanische Revolution
Madero hat die Unterstützung verschiedener Gruppierungen, welche jedoch keine homogenen Ziele verfolgen, dementsprechend hat Madero auch einen sehr schwierigen Stand, als er sein Präsidentenamt antritt. Auch erfüllt Madero nicht die in ihn gesetzten Erwartungen in Bezug auf den Umbau Mexikos zu einem modernen Staat. Immer mehr ehemalige Unterstützer verweigern Madero die Gefolgschaft. Einer seiner Unterstützer, der sich mit seinen Gefolgsleuten für die Rechte der indigenen Bevölkerung im Süden Mexikos einsetzt, Emiliano Zapata, bekämpft Madero schließlich auch mit Waffengewalt.
Madero wird 1913 von Victoriano Huerta, dem Oberbefehlshaber der mexikanischen Armee, gestürzt. Huerta wird von allen revolutionären Kräften bekämpft und, nachdem ihm die Unterstützung der USA entzogen wird, bereits 1914 gestürzt. Dem Drogen- und Alkoholabhängigen Diktator ist ein auch in Europa bekanntes und beliebtes Spott- und Kampflied gewidmet worden. Das noch aus der Zeit der Reconquista stammende Lied La Cucaracha (die Kakerlake) wurde umgeschrieben und in während der mexikanischen Revolution beschreibt das Lief im Refrain, den Diktator, der sich nicht ohne Marihuana bewegen kann.
Direkt im Anschluss an den Sturz Huertas zerfällt die Koalition der revolutionären Kräfte auch wieder. Im Norden steht Pancho Villa und ihm Süden steht Emiliano Zapata. Deren beider Rivale ist Venustiano Carranza, der nach dem Sturz Huertas die Macht in Mexiko an sich reißt. Carranza regiert Mexiko bis zu seiner Ermordung 1920 diktatorisch. Seine Amtszeit ist geprägt von mexikanischem Bürgerkrieg und Konflikten mit dem nördlichen Nachbarn, den USA, die 1916 auch eine Strafexpedition nach Mexiko aussenden.
1920 wird Alvaro Obregon zum Präsidenten gewählt. Dieses Amt hat er bis 1924 inne. Ihm gelingt es Mexiko außen- und innenpolitisch in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Erst an der Frage, wer 1924 sein Nachfolger werden soll, entstehen im Mexiko des Jahres 1923 wieder Unruhen. Obregon schafft es die Gegner seines Wunschnachfolgers Plutarco Elias Calles auszuschalten, sodass die Wahl Calles zur Formsache wird. Calles schafft mit der weiteren Säkularisierung Mexikos einen weiteren Konfliktherd im gerade erst halbwegs befriedeten Mexiko. Der blutige Konflikt, der auch Cristiada genannt wird, prägt das Ende seiner Amtszeit und die Zeit bis 1935 darüber hinaus. Das Erbe von Calles tritt Emilio Portes Gil an, der einen Ausgleich zwischen Kirche und deren unterstützender Bevölkerung zum einen und der Verfassung zum anderen, fördert. Die Cristiada wird letztlich erst unter dem Präsidenten Lazaro Cardenas del Rio 1935 beendet.
Mit der Beendigung der Cristiada ist auch die Mexikanische Revolution beendet. Bei der sogenannten Mexikanischen Revolution, welche von 1910 bis 1935 andauerte, ist besser von einem Bürgerkrieg zu sprechen.
Mexiko heute
Mit den USA und Kanada hat Mexiko 1992 das Nordamerikanische Freihandelsabkommen gegründet, welches den Großteil der Zölle zwischen den drei Staaten abschafft.
1968 richtet Mexiko-Stadt die Olympischen Sommerspiele aus. Zu diesem Zweck wird in Mexiko-Stadt ab 1952 das Olympiastadion gebaut. An den Olympischen Sommerspielen von 1968 nehmen 112 Nationen in 20 Sportarten teil.
Mexiko ist zweimal Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft. 1970 wird das Turnier in Mexiko planmäßig durchgeführt. Bei der Weltmeisterschaft 1986 tritt Mexiko als Ersatz für Kolumbien an, die organisatorisch nicht in der Lage gewesen sind, das Turnier im Sinne des Internationalen Fußballverbandes auszurichten. Erschwert wurde es Kolumbien dadurch, dass relativ kurzfristig die Zahl der Mannschaften von 24 auf 32 erhöht wurde. Die beiden Finalspiele haben im Aztekenstadion in Mexiko-Stadt stattgefunden. Das Aztekenstadion ist das größte reine Fußballstadion der Welt.
Am 19. September 1985 erschüttert ein Erdbeben der Stärke 8,2 auf der Richterskala Mexiko-Stadt. In Mexiko-Stadt sterben schätzungsweise 40.000 Menschen. Mehr als 900 Gebäude stürzen ein, weitere 3.000 werden beschädigt. Von den Folgen des Erdbebens erholt sich Mexiko-Stadt nur langsam. Teilweise sind noch 2009 Ruinen des Bebens im Stadtzentrum zu sehen.
Mexiko ist heute in den Medien hauptsächlich durch seinen Drogenkrieg präsent. Im Norden Mexikos kämpfen verschiedene Drogenkartelle gegen die mexikanische Staatsmacht. Diesen blutigen Kämpfen, in denen auch keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung genommen wird, fallen immer mehr Menschen zum Opfer und es ist auch nicht davon auszugehen, dass die Mexikanische Regierung diesen gewalttätigen Konflikt in naher Zukunft in den Griff bekommt. Dieser Drogenkrieg findet hauptsächlich im Norden Mexikos an der Grenze zu den USA statt. Die touristischen Gebiete südlich von Mexiko-Stadt sind mit Ausnahme von Acapulco nicht betroffen.